Klimaschutz und Nachhaltigkeit bedeutet weniger Konsum

 
 

Mit der Bedürfnispyramide von Maslow lässt sich bildlich ganz gut darstellen, wie man nachhaltig konsumieren kann. Die Illustratorin Sarah Lazarovics nennt sie „Buyerarchy of Needs“, auf Deutsch etwa: „Kauf-Hierarchie der Bedürfnisse“. Die wichtigsten Prinzipien stehen auf den unteren Ebenen, wie auch bei Maslow. Gelesen wird die Pyramide von unten nach oben, bevor also etwas neu gekauft wird, gibt es davor fünf Schritte, wie man auch nachhaltig zu einem Produkt kommen kann.

1. Nutzen, was du bereits hast

Die Pyramide für nachhaltigen Konsum: „The Buyerarchy of Needs“ (Bild: Sarah Lazarovic)

Wir alle wissen, am nachhaltigsten ist es, nichts Neues zu kaufen, sondern zu nutzen, was man bereits hat. Jedes neue Produkt wird hergestellt und verbraucht dabei Ressourcen und Energie. Beides verursacht Emissionen, belastet unsere Umwelt und damit unser Klima. So werden beispielsweise für ein Kilo Garn rund 60 Liter Wasser benötigt. Je länger Du aber etwas nutzt, das du bereits zu Hause hast, desto weniger Ressourcen und Energie verschwendest Du. Bei jedem Kauf sollte man sich fragen: Brauche ich das überhaupt? So lässt sich relativ schnell herausfinden, auf was man verzichten kann.

2. Leihen

Das ein oder andere fehlt jedem einmal zu Hause. Das heißt aber nicht gleich, dass man es unbedingt neu kaufen muss. Die benötigte Sache gibt es bestimmt auch zum Ausleihen. Dazu einfach im Bekanntenkreis nachfragen oder spezielle Verleihdienste und Plattformen nutzen. Es gibt für so manches, woran man nicht direkt denkt, Verleihoptionen, z. B. für Spielzeug, (Kinder-) Kleider, elektronische Technik oder Werkzeuge.

3. Tauschen

Du brauchst etwas Bestimmtes und willst es behalten? Da ist Leihen nicht das Richtige, aber Tauschen ist eine Möglichkeit. Dinge, die Du nicht mehr brauchst, könnten für jemand anderen hilfreich sein und andersrum. Dafür gibt es Online-Tauschbörsen, wo Gegenstände eingetauscht werden können, anstatt sie zu kaufen. Es gibt auch lokale Tauschmöglichkeiten, z. B. öffentliche Bücherregale – ein Buch wird herausgenommen und eins zurückgelassen. Durch das Tauschen wird der Konsumkreislauf durchbrochen, der Verpackungsmüll fällt weg und die Umwelt wird weniger belastet. Außerdem kann es auch richtig Spaß machen, auf diesem Wege Gleichgesinnte kennenzulernen.

4. Gebraucht kaufen

Wenn Tauschen doch zu aufwendig wird, kann auch gebraucht gekauft werden. Das ist nachhaltig, denn die Ressourcen werden geschont, weil eben nichts neu produziert wird. Wie beim Tauschen gibst Du den Dingen ein zweites Leben und kaufst jemanden etwas ab, das selbst nicht mehr gebraucht wird. Für gebrauchte Dinge gibt es mittlerweile viele Plattformen: Second Hand Kleidung, Refurbished Elektrogeräte oder gebrauchte Bücher.

5. Selber machen

Immer noch nachhaltiger als neu kaufen, ist es, Dinge selber zu machen. Wir sind es gewohnt, Produkte schnell im Laden einzukaufen, dabei können viele davon einfach und ohne großen Aufwand selber gemacht werden. Meistens ist das günstiger und zudem weißt Du so ganz genau, was darin enthalten ist. Online finden sich viele DIY-Videos zu den unterschiedlichsten Themen von Körperpflegeprodukten, Bienenwachstüchern oder Upcycling von Schuhkartons – selber machen statt Kaufen macht Spaß.

Dazu haben wir DIY-Videos erstellt, mehr dazu unter unseren Social-Media-Kanälen: Facebook oder Instagram

6. Kaufen

An der Spitze der Nachhaltigkeitspyramide steht „kaufen“. Wenn alle anderen Schritte keine Lösung bieten, kann man nachhaltig neu kaufen. Denn wenn schon neu gekauft werden muss, solltest Du darauf achten, dass die Produkte ökologisch und unter fairen Bedingungen hergestellt wurden. Zusätzlich ist es wichtig, Dinge zu kaufen, die aus einem langlebigen Material bestehen, damit sie möglichst lange halten.

Fazit

Die Pyramide für nachhaltigen Konsum zeigt uns Optionen, wie wir den Konsumkreislauf nachhaltig verändern können. Das geht zwar nicht immer, aber sich allein schon kurz Gedanken darüber zu machen, ob wir etwas wirklich benötigen, kann etwas bewirken. Neu kaufen heißt nicht immer unbedingt, dass es besser ist - vor allem nicht für unsere Umwelt. Denn wenn wir alle weniger konsumieren und genügsam sind, sparen wir Material und Energie ein.