Nachhaltige Mobilität 

 

Im Verkehrssektor hat sich in Sachen Klimaschutz bislang noch zu wenig getan. Seit 1990 sind die Emissionen in diesem Bereich nahezu unverändert. Etwa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland gehen auf das Konto des Verkehrs. Und ein Großteil davon stammt direkt aus den Verbrennungsmotoren der Fahrzeuge. Im Handlungsfeld Mobilität ist also noch viel zu tun, der Bereich bietet viele Einsparpotenziale aber auch die Möglichkeit die Lebensqualität in den Kommunen entscheidend zu verbessern.

Was ist also in diesem Handlungsfeld zu tun? Es geht um den Umbau des Verkehrssektors hin zu einem klimafreundlichen und nachhaltigen Verkehrssystem. „Vermeiden – Verlagern – Verbessern“ sind die drei Elemente dieser notwendigen Verkehrswende. Es geht darum so viel Verkehr wie möglich zu vermeiden, den nicht vermeidbaren Verkehr auf klimafreundlichere Verkehrsmittel zu verlagern und schließlich den noch verbleibenden Kfz-Verkehr so zu "verbessern", dass seine Emissionen deutlich reduziert werden.

Verkehrsvermeidung

Verkehrsvermeidung ist der erste und wichtigste Aspekt der Verkehrswende. Denn wo kein Verkehr notwendig ist, entstehen auch keine Emissionen und dort werden auch keine alternativen Mobilitätsangebote benötigt, die wiederum mit Aufwand und Kosten verbunden sind. 

Maßnahmen zur Verkehrsvermeidung  betreffen vor allem die räumliche Planung und die Organisation. Ziel ist es, unnötige Fahrten und Liefertransporte zu vermeiden. Dieses Ziel kann vor allem durch die Ansiedlung einer ortsnahen Infrastruktur, wie z.B. die  Ansiedlung eines Supermarkts im Quartier oder auch die Einrichtung einer wohnortnahen Kita erreicht werden. Auch regionale Märkte und der Kauf regionaler Produkte sind eine Möglichkeit, um weite Transporte von Lebensmitteln und anderen Waren zu reduzieren. 

Verlagerung auf klimafreundliche Verkehrsmittel

Das Schlagwort „Verlagern“ steht für die Verlagerung des Autoverkehrs auf den sogenannten Umweltverbund aus Fußverkehr, Fahrrad und Öffentlichen Personenverkehr (ÖPV). 

Es liegt auf der Hand, dass sich die Möglichkeiten der Verlagerung in einer ländlichen Kommune deutlich von denen einer großen Stadt unterscheiden – doch für eine erfolgreiche Verkehrswende sind alle Kommunen gefragt, die geeigneten Maßnahmen sind je nach Voraussetzungen der Kommune unterschiedlich.
Zu den notwendigen Maßnahmen für diese Verlagerung zählen beispielsweise attraktive ÖPNV- und Carsharing-Angebote, Vernetzung von Verkehrssystemen und sichere Radwege zu jeder Jahreszeit. Mindestens genauso wichtig wie eine gute Infrastruktur ist jedoch auch die Akzeptanzsteigerung für klimafreundliche Mobilität in der Bevölkerung – schließlich geht es auch um die Veränderung liebgewonnener Gewohnheiten.

Verbesserung der Technik

Schließlich gilt es, den noch verbleibenden Kfz‐Verkehr mit möglichst wenig Treibhausgasemissionen abzuwickeln. Hierfür braucht es ordnungsrechtliche Vorgaben zu den maximal zulässigen Emissionen sowie die Entwicklung effizienter und emissionsarmer Verkehrstechnik durch die Automobilhersteller. Beispielhaft können hier Elektro- und Brennstoffantriebe, die sich aus erneuerbaren Energiequellen speisen und bedingt Erdgas- und Biomethanantriebe genannt werden.

Damit diese Techniken Wirkung entfalten können, sind auch die Kommunen gefragt: durch Umrüstung und Neuanschaffung können sie die Emissionen des kommunalen Fuhrparks senken, sowie die notwendige Infrastruktur ausbauen.  

Klimafair verreisen

Klar ist, nicht jede Reise lässt sich vermeiden. Ob unterwegs mit Auto, Flugzeug, Bahn oder der Bus – die Umwelt wird belastet. Man kann aber auch klimaverantwortlich mobil sein. Wenn die Umweltfolgekosten einer Reise möglichst vollständig übernommen werden und dadurch der Ausbau von erneuerbaren Energien gefördert wird.