Drei Mythen rund um Photovoltaik-Anlagen

 

Strom selbst erzeugen mit Photovoltaik-Anlagen? Das geht nur mit Dächern, die nach Süden ausgerichtet sind, niedrige Temperaturen verschlechtern den Wirkungsgrad und erst wenn direkt die Sonne darauf einstrahlt, wird Strom produziert. Was ist wirklich dran? Wir klären im Blogbeitrag drei Mythen rund um Photovoltaik-Anlagen.

Nur eine Himmelsrichtung eignet sich für Photovoltaik

Lohnen sich nur Süddächer, um Strom über eine Photovoltaik-Anlage zu produzieren? In der Vergangenheit wurde dies häufig so kommuniziert, aber heute weiß man, dass auch Dächer mit Ost-West-Richtung geeignet sind. Diese Ausrichtung ist besonders von Vorteil, wenn Verbraucher*innen den Strom für Eigenverbrauch nutzen möchten. Denn die Photovoltaik-Anlage produziert so über den ganzen Tag verteilt eine ausgeglichene, kontinuierliche Ertragskurve. Für Haushalte oder Unternehmen, die also ganztags Strom verbrauchen, kann die Ost-West-Kurve durchaus gewinnbringender sein.

Niedrige Temperaturen verschlechtern den Wirkungsgrad

Erst, wenn es richtig warm ist, produziert die Photovoltaik-Anlage Energie. Das stimmt so nicht, das Gegenteil ist der Fall. Ist eine Anlage beispielsweise auf einer großen Flachdachfläche mit Teerfolie installiert, ist die Temperaturentwicklung durch die Reflektion sehr hoch. Der Widerstand im Modul wird erhöht, was zu einer geringeren Leistung führt. Wird eine Photovoltaik-Anlage hingegen auf einer Flachdachfläche mit Dachbegrünung, die einen kühlenden Effekt auf die Anlage hat, installiert, verringert sich der elektrische Widerstand im Modul und die Leistung steigt um bis zu 4 Prozent. Geringe Temperaturen führen also keinesfalls dazu, dass sich der Wirkungsgrad verschlechtert, sie führen stattdessen zu einer Leistungssteigerung der Anlage.

Sonne satt! Direkte Sonneneinstrahlung ist wichtig

Ohne Sonne lässt sich kein Strom über Photovoltaik-Anlagen produzieren. Stimmt das so? Nein, denn auch bei Schatten wird Energie produziert. An Schönwettertagen trifft Strahlung auf direktem Wege auf die Erdoberfläche. Die Stärke der Sonneneinstrahlung liegt hier zwischen 600 – 1.000 W/ m².


An grauen Tagen liefert auch indirekte Strahlung Energie.


Indirekte Strahlung ist die Strahlung, die durch meteorologische Vorgänge wie Bewölkung oder Nebel gebrochen oder gestreut wird und dadurch an Kraft verliert. Die Photovoltaik-Module absorbieren diese Lichtwellen, welche in der indirekten, diffusen Strahlung enthaltenen sind und produzieren daraus Strom. Die Stärke der indirekten Sonneneinstrahlung liegt bei 300-600 W/m². Es ist unbestritten, dass direkte Strahlung zu einem besseren Ertrag für die Photovoltaik-Anlage beiträgt. Aber auch ohne Sonne produzieren die Anlagen Strom.


 

 
Lea Tressmythen pv