Gründach mit Photovoltaik: Eine Kombination mit vielen Vorteilen

 

Die Städte werden immer mehr bebaut, was dazu führt, dass es bedeutend weniger Ausgleichsflächen in Form von Grünanlagen gibt. Zum einen schwindet dadurch wichtiger Lebensraum für Tiere, zum anderen nimmt die Versiegelung unserer Grünflächen großen Einfluss auf unser Stadtklima. Denn Pflanzen binden CO2 und speichern ihn in Form von Kohlenstoff. Außerdem trägt das Blattgrün der Pflanzen zum Temperaturausgleich bei. Versiegelte Flächen hingegen erzeugen sogenannte Wärmeinseln, da so weniger Wasser verdunsten und die Luft nicht abkühlen kann.

Die lokalen und globalen Klimafolgen, die mit der Bebauung unserer Städte einhergehen sind gravierend. Deshalb ist es notwendig, neue Ideen des Städtebaus zu schaffen und Ausgleichsflächen auf andere Art und Weise in die bebaute Gegend zu integrieren. Die Lösung? Eine Kombination aus Photovoltaikanlage und Dachbegrünung. Sie bringt viele Vorteile mit sich und es können sogar Synergien entstehen.

 

Der Kühleffekt als wesentlicher Vorteil für die Kombination einer Photovoltaikanlage und einem Gründach

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Eine begrünte Fläche jeglicher Art hat in einer ersten Betrachtung grundlegend einen kühlenden Effekt. Grund dafür ist die Transpiration, welche die Verdunstung von Wasser aus Pflanzen beschreibt. Bei Sonneneinstrahlung verdunstet Regenwasser und wird in Form von Wasserdampf entsprechend an die Umgebung abgegeben. Dieser Effekt wirkt sich bei einer Kombination von Photovoltaikanlage und Gründach positiv aus. Regnet es, kann der Gründachaufbau einen Anteil des Jahresniederschlags zurückhalten bzw. speichern. Die Pflanzen der Dachbegrünung geben dann das gespeicherte Niederschlagswasser in Verbindung mit der Sonneneinstrahlung in Form von Wasserdampf sukzessive ab. Diese Verdunstung hat einen kühlenden Effekt auf die Photovoltaikanlage und sorgt für eine Leistungssteigerung um etwa 4 %.

Begrünte Dachflächen schützen

Eine Dachbegrünung schützt die Dachabdichtung vor Wind- und Witterungseinflüssen wie z. B. Sturm, Hagel, UV-Strahlung sowie Spitzentemperaturen in Sommer und Winter. Die Lebensdauer einer begrünten Dachabdichtung gegenüber einer unbegrünten Bitumenabdichtung wird also deutlich verlängert und kommt etwa doppelt so lange ohne Sanierungsmaßnahmen aus. Ein weiterer Vorteil der Dachbegrünung: Sie filtert Feinstaub, Schadstoffe sowie das Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft heraus und der Kohlenstoff wird im Substrat gebunden, abgebaut und von den Pflanzen aufgenommen. Aus einer Studie geht hervor, dass bei einer Substratdicke von 6 cm und einer Bepflanzung mit Moos und Sedum über 5 kg CO2 pro Quadratmeter gespeichert werden kann.

Darüber hinaus trägt ein Gründach zur Luftschalldämmung bei und führt damit zu einer Reduktion des Straßen- und Fluglärms von bis zu 20 dB.

Weniger Abwasserkosten durch Dachbegrünung

Die Begrünung von Dächern bewirkt eine Verringerung des Niederschlagsabflusses um ca. 50%, da aufgrund des Dachaufbaus sowie der Vegetation, Wasser zurückgehalten wird und vor Ort verdunsten kann. Gerade für gewerblich dominierende Gebiete, in der die Versiegelungsrate sehr hoch ist, ist das von Vorteil. Denn so kann der Platzbedarf für die stets geforderte dezentrale Niederschlagsentwässerung deutlich reduziert werden. Durch die Rückhaltung gelangt das anfallende Regenwasser verzögert in die Kanalisation, verbunden mit einer Entlastung der Kläranlagen. Die gesplittete Abwassergebühr hat dabei zur positiven Folge, dass Einsparungen in den Abwasserkosten generiert werden können.

Artenvielfalt durch Gründächer

In dichtbesiedelten Gebieten und Gewerbegebieten können Gründächer der großflächigen Versiegelung entgegenwirken, in dem sie als Ersatzlebensraum für Tier- und Pflanzenarten dienen. Sogenannte “Biodiversitätsgründächer”, die meist in Form einer extensiven Dachbegrünung ausgeführt werden, können so ein merkenswerter Vorteil für ein Unternehmen sein.

Landesweiter Solardachkataster

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