Herausforderungen und Möglichkeiten von PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern

 
 

Auf Dächern von Mehrfamilienhäusern ist meist viel Platz für eine Photovoltaik-Anlage. Doch wie lässt sich eine solche Anlage im Geschosswohnungsbau und bei den dort oft anzutreffenden Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) sinnvoll umsetzen? Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit eine Photovoltaik-Anlage installiert werden kann? Wir geben Ihnen im Folgenden einen ersten Überblick.

Wie kann der Strom in Mehrfamilienhäusern verteilt werden? 

Nicht nur Einzelhäuser können eine PV-Anlage auf ihrem Dach installieren. Denn auch auf Mehrfamilienhäusern erzeugt eine durchschnittliche PV-Anlage etwa 800 bis 1.200 kWh pro kWp und spart dadurch langfristig Energiekosten. Durch Absprache mit den anderen Eigentümern des Gebäudes kann dieser Strom gemeinschaftlich genutzt und auf die verschiedenen Parteien aufgeteilt werden. Dies bringt finanzielle Vorteile und trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. 

Hier stellen wir vier mögliche Betriebskonzepte vor:

  • Allgemeinstromversorgung: Hier wird der erzeugte Strom der PV-Anlage für gemeinschaftlich genutzte Objekte, wie z.B. die Tiefgarage, die Wärmepumpe oder das Treppenhaus genutzt.

  • Volleinspeisung: Bei der Volleinspeisung wird der erzeugte Strom der PV-Anlage in das öffentliche Netz eingespeist. 

  • Stromlieferung in einzelne Wohnungen: Hier wird der erzeugte Strom der PV-Anlage allen interessierten Wohneinheiten zur Verfügung gestellt. 

  • Einzelanlagen: Einzelne Wohneinheiten betreiben jeweils eine eigene PV-Anlage mit technisch getrennten Zählern. 

Welche Vorteile bietet eine PV-Anlage?

Ein großer Vorteil einer PV-Anlage ist der Beitrag zum Klimaschutz. PV-Anlagen nutzen die Sonneneinstrahlung und verbrennen somit keine fossilen Energieträger zur Energiegewinnung. Mit einer PV-Anlage auf dem Eigenheim können Privatpersonen dazu beitragen, den globalen CO2-Ausstoß zu reduzieren. Neben dem gemeinschaftlichen Interesse, das Klima zu schützen, hat eine Anlage aber auch direkte Vorteile für die Nutzer. Der Wert des Gebäudes wird durch eine PV-Anlage gesteigert und der erzeugte Strom kann direkt genutzt werden. Dies schafft Unabhängigkeit von den Strompreisen des Marktes und senkt die Stromkosten. 

Herausforderung einer PV-Anlage auf einem Mehrfamiliengebäude

Zwar spart eine PV-Anlage langfristig Stromkosten, allerdings fallen bei der Installation vorerst Investitionskosten an. Diese sind insbesondere bei Mehrfamilienhäusern höher, da die Anlage dort größer sein muss, um den Energiebedarf aller Parteien zu decken. Ist die Anlage erst einmal installiert, muss diese auch regelmäßig gewartet werden, damit eine optimale Leistung gewährleistet werden kann. Auch benötigt eine PV-Anlage viel Platz und Fachkenntnisse, damit die PV-Anlage effizient installiert werden kann. Gerade bei Mehrfamilienhäusern kann die Installation und die gerechte Verteilung des Stroms kompliziert werden, da die Gebäudestruktur meist komplexer ist als bei einem Einfamilienhaus. 

Trotz eines anfänglichen Mehraufwands, lohnt es sich aufgrund der vielen Vorteile für das Klima  und der langfristigen Kostenersparnis, eine PV-Anlage in Erwägung zu ziehen. Wir als KlimaschutzAgentur im Landkreis Reutlingen bieten regelmäßig kostenlose Veranstaltungen und persönliche Energieberatung an, um Sie bei der Entscheidung zu unterstützen.