Energiewende: Die Rolle erneuerbarer Energien für den Klimaschutz und ihre Herausforderungen

 

Zentraler Bestandteil der Energiewende ist der Umstieg von fossilen Energien auf erneuerbare Energien. Doch worin unterscheiden sich die Energiequellen genau in Bezug auf ihre Gewinnung und ihre Nachhaltigkeit? Wir geben einen Überblick über die zwei Arten der Energiegewinnung, stellen die Herausforderungen der Energiewende vor und geben Tipps, was Sie zum Ausbau der erneuerbaren Energien beitragen können. 

Fossile Energie und ihre Problematik für die Umwelt

Unter fossile Energieträger fallen unter anderem Kohle, Erdöl und Erdgas. Fossile Energieträger entstanden durch langjährige Zersetzungs- und Komprimierungsprozesse von Pflanzen und Tieren, die weit zurückliegen. So begann die Entstehung der Steinkohle z.B. vor etwa 350 Millionen Jahren. Sie unterscheiden sich von Biomasse als Energieträger, weil sie nicht mehr nachwachsen können, wie z.B. im Gegensatz zu Holz. 

Die Förderung fossiler Energieträgern belastet das Klima. Dies geschieht, weil die Rohstoffe für die Energiegewinnung verbrannt werden müssen. Der enthaltene Kohlenstoff wird bei der Verbrennung zu Kohlenstoffdioxid, also CO2. Fossile Energieträger machen, laut Umweltbundesamt, 84% der deutschen Treibhausgas- Emissionen aus, die nicht nur für die Erderwärmung verantwortlich sind, sondern auch die Luft verschmutzen. Hinzu kommt, dass die Vorkommen der Energieträger endlich sind. Das heißt, dass sie nicht unendlich abgebaut werden können, um Energie zu gewinnen.

Doch nicht nur diese langfristigen Folgen belasten die Umwelt. Auch schon die Förderung der Rohstoffe führt wiederholt zu Unfällen, welche die Umwelt schwer belasten. Beispielsweise liefen im Januar 2022 auf Grund eines Vulkanausbruchs und eines darauf folgenden Tsunamis 1,9 Millionen Liter Rohöl beim Entladen eines Tankers aus. Dies hatte zur Folge, dass 1.400 Hektar Meer, Naturreservate und Strände verschmutzten. Da sich Erdöl nur langsam durch natürliche Prozesse abbaut, verbleibt es nach Umweltkatastrophen wie derjenigen in Peru über einen längeren Zeitraum in der Umwelt. Durch seine toxischen Eigenschaften belastet es nicht nur die Flora und Fauna, sondern auch die Gesundheit der Menschen. 

Erneuerbare Energien und ihre Vorteile für die Umwelt

Eine Alternative zu den fossilen Energieträgern sind die erneuerbaren Energien. Dazu gehören beispielsweise Wind, Wasser, Sonnenstrahlung und Erdwärme. Diese Ressourcen sind im Gegensatz zu Kohle, Öl und Gas nicht endlich und stehen langfristig uneingeschränkt zur Verfügung. Auch schneiden sie in Bezug auf die Treibhausgas-Emissionen deutlich besser ab als fossile Energieträger. Im Jahr 2020 berichtete das Umweltbundesamt von insgesamt 230 Mio. Tonnen vermiedener Treibhausgasemissionen, durch erneuerbare Energien. 

Hinzu kommt, dass durch erneuerbare Energien Unabhängigkeit geschaffen wird. Durch ihre regionale Verfügbarkeit bergen erneuerbare Energien das Potenzial, Arbeitsplätze in Deutschland zu schaffen und Abhängigkeiten durch Importe aus anderen Ländern abzubauen. 

Ziele und Herausforderungen der Energiewende

Es wurde gesetzlich festgelegt, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien im überwiegenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient. Ziel der Bundesregierung ist es, dass bis 2030, 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus erneuerbaren Energien besteht. Mit der Erlassung des EEG 2023 (Erneuerbare Energie Gesetz) soll der Ausbau erneuerbarer Energien gefördert werden. Zwar werden dadurch zuerst Kosten aufgrund des Umbaus entstehen – langfristig birgt der Ausbau jedoch das Potential, regionale Arbeitsplätze, Unabhängigkeit von anderen Ländern und unbegrenzte Verfügbarkeit zu schaffen. Auch die Speicherung der Energie ist eine Herausforderung, da Wind und Sonne nicht durchgängig vorhanden sind. 

Um diese Herausforderungen zu meistern, sieht das EEG 2023 den leistungsbezogenen Ausbaupfad für die Nutzung der erneuerbaren Energie (EE) im Strombereich vor. Im Jahr 2030 sollen so 115 Gigawatt Windenergie an Land, 215 Gigawatt Photovoltaik und 8,4 Gigawatt Biomasseanlagen installiert sein. Deshalb sind Netzbetreiber gesetzlich verpflichtet, erneuerbare Energie-Anlagen an ihr Netz anzuschließen, den erzeugten Strom vorrangig abzunehmen und weiterzuleiten. 

Was können Sie tun, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern? 

Neben den Bestrebungen der Bundesregierung, die erneuerbaren Energien zu fördern, kann auch der Privatverbraucher etwas zur Energiewende beitragen. Wir haben hier ein paar Tipps für Sie zusammengefasst: 

  • Selbst Strom produzieren: Durch Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach können auch Sie selbst Strom produzieren. Die KlimaschutzAgentur bietet dazu private Beratung zum Thema Photovoltaik und Energieeffizienz im eigenen Haushalt an. 

  • Energie sparen: Nicht nur die Förderungen von erneuerbaren Energien spart Emissionen ein, sondern auch ein bewusster und sparsamer Umgang mit Energie. Auf unserer Webseite finden Sie allerlei Tipps, wie Sie im Alltag leicht Energie sparen können.  

  • Stromanbieter wechseln: Der Strommix der Ökostromanbieter verspricht, im Gegensatz zu konventionellen Stromanbietern, ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Sie können also ihren Stromanbieter wechseln und so etwas zur Förderung erneuerbarer Energien beitragen. Wichtig ist dabei, dass Sie den richtigen Anbieter wählen. Verbraucherschützer halten hier das ok-Power-Label vom gemeinnützigen Verein Energie-Vision e.V. und das Grüner-Strom-Label vom Verein "Grüner Strom", dem unter anderem die Umwelt- und Naturschutzverbände BUND und NABU angehören, für vertrauenswürdig. 


 
Helen Warnholtz