Digitalisierung und ihre Effekte auf die Umwelt

 

Heutzutage sind viele alltägliche Prozesse einfach von daheim über das Internet möglich: Klamotten bestellen, Lebensmittel kaufen oder arbeiten. Die Digitalisierung nimmt zu und das bringt positive, aber auch negative Folgen für die Umwelt mit sich. Wussten Sie, dass schon ein bloßer Klick im Internet Energie verbraucht? Erfahren Sie hier, was die Digitalisierung mit der Umwelt zu tun hat, wie Sie Energie einsparen können und wie auch Digital Detox hilft.

Was hat die Digitalisierung mit der Umwelt zu tun? 

Die Digitalisierung wirkt sich indirekt und direkt auf die Umwelt aus. Die indirekten Effekte umfassen die Veränderungen, die durch die Digitalisierung induziert werden, aber nicht ein direktes Resultat sind. So ist z.B. die Veränderung von Konsummustern ein indirekter Effekt, weil die Digitalisierung Online-Shopping begünstigt. Diese indirekten Effekte können positiv oder negativ für die Umwelt sein. So ist ein positiver Effekt das Arbeiten im Home-Office: Es müssen weniger Arbeitnehmende täglich zur Arbeit fahren oder es werden weniger Papierdrucke benötigt. Durch die Digitalisierung können also Ressourcen und Emissionen gespart werden, weil Prozesse begünstigt werden, die das Verhalten im positiven für das Klima verändern können.

Die Digitalisierung birgt jedoch auch negative Auswirkungen auf das Klima, denn sowohl indirekte als auch direkte Effekte können erhöhte Emissionen verursachen. So begünstigt die Digitalisierung z.B. Online-Shopping, wodurch mehr ausgeliefert und wieder retourniert wird. Ein großer Faktor sind allerdings die direkten Effekte der Digitalisierung. Diese umfassen Auswirkungen, die durch den alleinigen Betrieb und die Nutzung von digitalen Medien entstehen. So benötigt die Herstellung von Handys, Smartphones und Tablets z.B. wertvolle Metalle, wie z.B. Kupfer, Gold oder Aluminium. Deren Abbau ist mit der Zerstörung von Lebensräumen und dem Einsatz von Chemikalien verbunden. Aber nicht nur die Herstellung verursacht Umweltschäden und Emissionen, sondern auch der Transport und die Verbreitung der Geräte. 

Das Problem der pausenlosen Verfügbarkeit

Neben der Herstellung und der Verbreitung, ist ein weiterer direkter Effekt der Digitalisierung auch das ewige online sein. Das Internet ist 24 Stunden, jeden Tag der Woche, ohne Unterbrechung verfügbar und wird weltweit genutzt. Damit die Verbrauchenden die verschiedenen Dienste nutzen können, müssen große Server rund um die Uhr die Daten verarbeiten. So erfordert jede Suchanfrage, jeder Stream und jeder Klick Energie. Diese Server stehen in großen Serverrräumen, auch Rechenzentren genannt, und müssen konstant auf 22 bis 24 Grad gehalten werden.

Das heißt, die Räume müssen klimatisiert und gekühlt werden, außerdem benötigen die Server viel Strom. Insgesamt brauchen Rechenzentren also viel Energie. Aus einem wissenschaftlichen Bericht des Deutschen Bundestags geht hervor, dass 33 Prozent des Stroms, der durch Kommunikationstechniken benötigt wird, von Rechenzentren verbraucht wird. 

Welche Lösungen gibt es? 

Damit Rechenzentren weniger Strom verbrauchen, müssen diese effizienter werden. Weniger Stromverbrauch ist nicht nur im Interesse der Umwelt, sondern auch von Unternehmen, die dadurch Kosten sparen können. Laut Umweltbundesamt gelingt dies vor allem dann, wenn energieeffiziente Technik eingesetzt wird. Damit diese aber wirklich effizient ist, muss diese auch richtig genutzt werden, z.B. durch maximale Auslastung. Zusätzlich können Unternehmen den Strom aus nachhaltigen Energiequellen beziehen und die Abwärme der Rechenzentren nutzen, um z.B. Gebäude zu heizen.

Einfach mal abschalten: Digital Detox 

Auch wenn die Unternehmen an ihrer Effizienz arbeiten, steigt gleichzeitig die Verwendung digitaler Medien im Alltag. Musik, Filme, Online-Shopping, Suchanfragen; die Digitalisierung nimmt zu. Neben den Bestrebungen der Unternehmen, können also auch die Verbrauchenden einen bewussteren Umgang mit digitalen Medien pflegen, um Energie zu sparen. 

Eine Möglichkeit, einen bewussteren Umgang mit digitalen Medien zu pflegen, ist Digital Detox.

Digital Detox bezeichnet sinngemäß die Entgiftung von digitalen Medien. Wer nicht komplett auf digitalen Medien verzichten kann oder möchte, kann auf ein paar Dinge im Alltag achten, um den digitalen Konsum zu verringern: 

  • Musik herunterladen: Hört man regelmäßig Musik über Streamingdienste, kann diese heruntergeladen und im Offline-Modus konsumiert werden. Das verbraucht auf lange Sicht weniger Energie.

  • Handyfreie Zeit: Dies gilt nicht nur für Handys, sondern auch für alle digitalen Medien. Räumen Sie sich Zeiträume ein, an denen Sie sich offline beschäftigen und digitale Medien bewusst ausschalten. Dies spart nicht nur Energie, sondern hat auch eine entschleunigende Wirkung.

  • Social-Media und Mails nur einmal am Tag checken: Ständige Erreichbarkeit und das unbewusste Scrollen auf sozialen Medien erzeugen nicht nur Stress, sondern erfordern auch Energie und Zeit. Wer sich eine halbe Stunde, bis Stunde am Tag Zeit nimmt, um die wichtigen Plattformen zu checken, hat den Rest des Tages Zeit für andere Dinge und spart nebenbei noch Energie.