Vier Stromspar-Mythen

 

Energiesparlampen sind die Meister beim Sparen. Elektrogeräte komplett vom Netz zu nehmen, lohnt sich nicht. Haushaltsgeräte wie Kühlschrank und Co. so lange wie möglich nutzen. Strom wird in Deutschland am meisten verbraucht. Diese Aussagen haben wir alle schon einmal gehört - aber was ist dran? Das und wie sich der Stromverbrauch in deutschen Haushalten zusammensetzt, erfahren Sie im heutigen Beitrag.

Energiesparlampen sparen am meisten

Der umgangssprachliche Name der Kompaktleuchtstofflampe trägt das Sparen schon im Namen. Im Vergleich zu einer Glühbirne spart diese jede Menge Energie. Inzwischen wurde die Energiesparlampe aber von modernen LED-Leuchtmitteln überholt. Mit ca. 80 Prozent weniger Stromverbrauch und der längsten Haltbarkeit sind sie führend. Betrachtet man die Öko- und Klimabilanz der LEDs liegen sie auch hier vorne, denn sie belasten die Umwelt etwa drei bis fünfmal weniger als beispielsweise Halogenlampen.

Elektrogeräte ausschalten lohnt sich nicht

Den Stand-by-Modus kennen wir alle. Aber auch im Stand-by verbrauchen Geräte weiterhin Strom, da sie sich für das schnellere Wiedereinschalten bereithalten. Zwar sind das bei neuen Geräten gerade einmal 1 Watt Strom pro Stunde, aber dennoch mehr als gar kein Verbrauch. Sind Elektrogeräte 20 bis 24 Stunden am Tag im Stand-by-Betrieb können in einem durchschnittlichen Haushalt Kosten von über 70 Euro im Jahr anfallen. Solange der Stecker beim Wasserkocher, Toaster, TV, Drucker und Co. steckt, beziehen die Geräte weiterhin Strom. Das gilt außerdem für Ladegeräte, auch wenn kein Gerät zum Laden angeschlossen ist. Im Jahr können da bis zu 2.600 Watt pro Gerät zusammenkommen. Es lohnt sich also, Elektrogeräte komplett auszuschalten - für den eigenen Geldbeutel und vor allem für das Klima. Als Tipp: Steckerleisten verwenden und damit alle Geräte auf einmal ausschalten.

Mit einem Strommessgerät lässt sich der Stromverbrauch der eigenen Elektrogeräte messen. Bei der KlimaschutzAgentur in Reutlingen und vielen Stellen im Landkreis können diese ausgeliehen werden.

Geräte solange nutzen, wie sie funktionieren

Eigentlich sehr nachhaltig, aber es kommt auf das Gerät und die Nutzung an. So ist es bei Kühlschränken, Waschmaschinen, Geschirrspüler oder TV-Geräten besser, wenn sie aktuellen Energiesparvorgaben entsprechen. Haushaltsgeräte verbrauchen den meisten Strom im Haushalt, weshalb man auf solche umsteigen sollte, die eine positive Energieeffizienzklasse aufweisen.

Strom macht den größten Teil des Energieverbrauchs aus

Das stimmt so nicht. Mit rund 71 Prozent (2019) fällt der größte Teil des Energieverbrauchs in privaten Haushalten für das Heizen von Räumen an. Es ist also nicht nur wichtig, den Stromverbrauch von Beleuchtung und Elektrogeräten zu senken, sondern auch das Thema Heizung in puncto Energiesparen zu betrachten. Ein einfacher Spartipp dazu: Die Raumtemperatur um ein Grad absenken, spart einiges an Energie und Kosten.

Das Team der KlimaschutzAgentur unterstützt Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Reutlingen beim Energie sparen. Wir haben eine Vielzahl an Möglichkeiten und Angeboten für Sie. Mit einer Energieberatung lassen sich schnell und unkompliziert Einsparpotenziale aufdecken. Die einfachste und schnellste Möglichkeit ist eine kostenlose Energieberatung.

Wie hoch ist der Stromverbrauch in Deutschland?

Der durchschnittliche Pro-Kopf-Stromverbrauch liegt in Deutschland bei etwa 1.300 Kilowattstunden (kWh) im Jahr. Der Verbrauch selbst setzt sich in Haushalten unterschiedlich zusammen. Informations- und Kommunikationstechnik wie Internet, TV, Computer etc. hat mit über 28 Prozent den größten Anteil am Stromverbrauch, gefolgt von Waschen und Trocknen mit rund 14 Prozent und Beleuchtung mit knapp 13 Prozent.

 

Quelle: BDEW 2021 (www.bdew.de/presse/presseinformationen/mehr-als-ein-viertel-des-stromverbrauchs-von-haushalten/)

Der Stromverbrauch an sich variiert je nach Haushaltsgröße, Gebäudeart, Wohnfläche oder Ausstattungsgrad mit elektrischen Geräten.