Einweg no go, dafür Mehrweg To-Go

 
 

Wer kennt diese Situation nicht? Der Magen knurrt und der Hunger steigt, doch nicht die Lust etwas einzukaufen oder zu kochen. Also wird ganz einfach und bequem beim Lieferanten des Vertrauens bestellt. Aber was passiert danach mit all dem Verpackungsmüll? Richtig, im Idealfall landet dieser im Müll. Leider landet er nach der To-Go-Bestellung nicht selten neben dem Mülleimer oder sogar weit davon entfernt. Aber mal ehrlich, weniger oder gar keinen Müll, das wäre doch am besten? Also wie können wir dem bestehenden Entsorgungsproblem und der Umweltverschmutzung entgegenwirken?

Mehrwegverpackungen für Essen und Trinken zum Mitnehmen

Abfallaufkommen in Deutschland 2017 (Quelle: Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (2018) auf nabu.de)

Der Trend zum beliebten „Essen-To-Go“ steigt immer weiter an. Die Abfall-Bilanz für Einweggeschirr und -verpackungen betrug bereits im Jahr 2017 ca. 281.186 Tonnen, ergab eine Erhebung der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung. Davon stammen 50.000 Tonnen Abfall allein von Pizzakartons. Laut der deutschen Umwelthilfe werden im Land jede Stunde rund 520.000 Essensboxen, Menüschalen und Pizzakartons für den Außer-Haus-Konsum von Speisen verbraucht.

Dieser Verpackungsmüll bleibt nicht selten in Parks, auf Straßen oder am Strand liegen. Die Verwendung von Einwegverpackungen bei Take-Away-Mahlzeiten macht einen immensen Anteil an den hunderttausenden Tonnen an Plastikmüll aus, die auch jährlich ins Meer gelangen.

Die Alternative zum großen Müllaufkommen durch Einweg-Verpackungen heißt Mehrweg. Denn für die Umwelt, das Klima und unsere begrenzten Ressourcen ist es besser, Produkte mehrfach zu nutzen, statt sie nach Gebrauch sofort wegzuwerfen. 

To-Go? Ja, aber bitte in Mehrweg!

Wir Verbraucher*innen sind gefragt, denn auch wir können aktiv werden und dem Einwegmüll den Kampf ansagen. Wie? Bei der nächsten To-Go-Bestellung nach Mehrwegverpackungen fragen oder eigene Behältnisse zum Restaurant oder der Imbissbude mitnehmen. So z.B. in der nächsten Mittagspause, in der alles am besten schnell und einfach gehen muss.

Geht es immer in ähnliche Imbisse oder Bäckereien? Warum also nicht nach (Pfand-) Mehrwegbehältnissen fragen und beim nächsten Besuch wieder zurückgeben. Wenn es mal nicht To-Go sein muss, vor Ort genießen und sich damit auch bewusst eine Auszeit vom Arbeitsumfeld nehmen. Wer beispielsweise nur einen kleinen Snack beim Bäcker oder in der Backabteilung holen möchte, kann eigene Tüten oder Beutel mitbringen.

Wir alle können uns den großen Berg an Einwegmüll bei To-Go-Bestellungen sparen. Essen zum Mitnehmen im Mehrwegbehältnis, egal ob zur Mittagspause, auf dem Heimweg oder per Lieferservice. Mehr Essen in Mehrweg ist das Ziel. Denn umwelt- & klimabewusstes Essen und Trinken zum Mitnehmen, geht nur in Mehrweg!


Mehrwegangebotspflicht 2023 in Kraft getreten

Ab sofort kann sich jede und jeder seine Portion auf Wunsch in einem Mehrwegbehältnis zubereiten lassen. Denn seit dem 01. Januar 2023 ist es für Caterer, Lieferdienste und Restaurants verpflichtend, Mehrwegbehältnisse als Alternative zu den bisherigen Einwegbehältnissen für Essen und Getränke zum Mitnehmen anzubieten. Ausgenommen von dieser Pflicht sind kleine Betriebe, die maximal fünf Beschäftigte und maximal 80 qm2 Verkaufsfläche besitzen – hier können aber eigene Gefäße befüllt werden.

Die wichtigsten Informationen zur Mehrwegangebotspflicht für Verbraucher*innen:

  • Auf Mehrwegverpackungen darf Pfand erhoben werden

  • Betriebe müssen selbst ausgegebene Mehrwegverpackungen zurücknehmen und sich bei Rücknahme, Reinigung und Ausgabe an Hygienevorschriften halten

  • Für Einwegverpackungen darf es keine Rabatte oder sonstige Vergünstigungen geben


 
Lea Tressmehrweg